Was bedeutet das Spiegeln in Märchencoaching und Naturtherapie?

Titelfoto: Rosa Reuther,
Naturtherapeutin und WalkAbout-Kurses (Schneewittchen),
Frühjahr 2022

Das Spiegeln ist grundsätzlich eine Methode in der Kommunikation zwischen zwei Personen, die wir mehr oder weniger intuitiv in intensiven Gesprächen einsetzen. Dabei gibt der Zuhörende in eigenen Worten wieder, was er soeben gehört und aufgenommen hat. Wichtig dabei ist, dass der bzw. die Zuhörende beim Zuhören eine offene Haltung der Empathie, des Interesses gegenüber dem Erzählenden einnimmt und während dieses aktiven Zuhörens nicht in eigenes Interpretieren und Nachdenken über das Gehörte fällt.*

*Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen wird im folgenden Text zwar nur die männliche Form genannt, stets aber sind die weibliche und andere Formen gleichermaßen mit gemeint.

Vom Zuhören

Wenden wir uns erst einmal dem Zuhören zu. Im normalen Alltag nehmen wir Geräusche, Worte, Gesprächsfetzen auf, vermischen diese mit unserem Denken, unseren Vorstellungen und mit dem emotionalen Seinszustand, in dem wir gerade unterwegs sind. Wir nehmen in diesem Modus passiv all das auf, was sowohl von außen als auch in unserem Inneren an Worten, Eindrücken, Farben, emotionalen Schwingungen da ist. Sind wir in diesem passiven Alltagmodus, also wenig achtsam und bewusst, unterwegs, werden wir leicht zum Spielball und Opfer dessen, was in uns und um uns gerade an Eindrücken und Aktionen los ist. Gehen wir in diesem passiven Seinsmodus dann auch noch in ein Gespräch mit einer Person, kann dies eigentlich nur ein (Aus-) Tausch von Worten werden.

Die Gesprächspartner bleiben in dieser Art des Wortaustausches jeweils in ihrem eigenen Modus wie gefangen, ein Austausch geschweigen denn ein Verstehen des anderen findet wohl eher nicht statt. Im besten Fall gehen beide nach dem Austausch von Worten wieder auseinander, ohne sich Schaden zugefügt zu haben. Im schlimmsten Fall entstehen auf der Basis dieser Art des Wortaustausches Missverständnisse, Vorurteile und Streitereien. Und das nur, weil man sich nicht richtig zugehört hat, geschwiegen denn die Intention des Gegenübers nicht richtig verstanden hat.

Bevor wir uns der Frage, was richtiges Zuhören meint, zuwenden, müssen wir uns erst einmal fragen, was während eines Gesprächs eigentlich stattfindet.

Was ist ein Gespräch?

»Was ist herrlicher als Gold?« fragte der König.
»Das Licht«, antwortete die Schlange.
»Was ist erquicklicher als Licht?« fragte jener.
»Das Gespräch«, antwortete diese.

J. W. Goethe

In einem Gespräch gibt es einen Erzählenden und einen Zuhörenden, also einen Sender und einen Empfänger. Im Normalfall sendet der Sprechende einen Inhalt aus, der Empfänger nimmt dies auf, vermischt das Aufgenommene mit den eigenen Inhalten und gibt daraufhin eine Antwort. Der Empfänger antwortet interpretierend und argumentierend. Bei diesem Vorgang bleiben Empfänger und Sender mit ihrer Aufmerksamkeit jeweils ganz bei sich.

So ein Gespräch kann durchaus belebend sein, aber ist es das, was Goethe gemeint hat?
Was ist denn ein „erquickliches Gespräch“? Wann habe ich mich in und nach einem Gespräch denn erquickt, erfrischt, angeregt empfunden? Und wodurch kam dieses herrliche Gefühl zustande? Was macht denn ein gutes Gespräch in diesem Sinne aus? Sehr richtig, ich habe mich von meinem Gegenüber in dem, was ich zu sagen hatte und habe, angenommen, gesehen, verstanden gefühlt. Selbst in kontroversen Gesprächen kann sich so ein gutes Gefühl einstellen, wenn sich der jeweilig Sprechende vom Zuhörenden wahr- und angenommen fühlt. Und das unabhängig von dem, was er sagt. Annehmen und Verstehen bedeutet dabei wohlgemerkt nicht automatisch, auch für den Inhalt ein Verständnis aufzubringen. Dies nur als kleiner Exkurs am Rande zum Thema „Verstehen ist nicht gleich Verständnis haben für etwas“.

Ein erquickendes Gespräch hat also mit der Art und Weise zu tun, wie sich die Gesprächspartner auf ihr Gegenüber einstellen, in welchem Modus sie selbst sind und wie sie dem Erzählenden zuhören.

Was ist also richtiges Zuhören?

Zuhören hat etwas mit Aufmerksamkeit, Bewusstheit, mit Interesse und Empathie zu tun. Wenn sich Gesprächspartner in diesem Modus befinden, dann ist der Empfänger nicht mehr nur bei sich in seiner Gedanken- und Gefühlswelt verhaftet, sondern ganz dem Sender zugewandt, für dessen Erzählung offen, ganz im Hier und Jetzt mit seiner Aufmerksamkeit beim Sprechenden. Während er zuhört, schweigen seine eigenen Gedanken.

Indem nun die Gesprächspartner in dem oben beschriebenen Modus sich zugewandt erzählen und zuhören, pendelt sich mit der Zeit zwischen den beiden eine Schwingung ein.

Mit der Zeit entfaltet sich durch diese Schwingung ein neuer Raum, der Resonanzraum.
In diesem Resonanzraum findet während des Gespräches die Begegnung zwischen Erzählendem und Zuhörendem statt; beide sind dort über ihr Selbst im Austausch, in Resonanz miteinander und einander zugewandt.

Das richtige Zuhören ist also eine aktive, bewusste, innere Bewegung hin zum Gegenüber, hin zu dem, was der Erzählende sagt. Der Zuhörer nimmt dabei mit allen seinen Sinnen auf, öffnet sich selbst mehr und mehr hin zu dem, was die erzählende Person spricht, in Worten, Gestik und Mimik.

Der personenzentrierte Ansatz im Gespräch

Carl Rogers (1902 – 1987, US-amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut) entwickelte den personenzentrierten (klientenzentrierten) Ansatz in der Gesprächsführung sowohl im Rahmen von Therapiegesprächen als auch generell in der Gesprächsführung im pädagogischen Kontext. Im Laufe seiner Tätigkeit als klinischer Psychologe stellte er zunehmend fest, dass es die Klienten selbst sind, die die Lösung ihrer eigenen Probleme, Sorgen und Nöte in sich tragen. Es kommt also auf das richtige Zuhören des Therapeuten (des Pädagogen und Coach) an und auf die Art und Weise, wie der Zuhörende dem Klienten das Verstandene „zurückspiegelt“. In der klientenzentrierten Psychotherapie bedeutet Spiegeln, dass der Zuhörende in eigenen Worten das zurückgibt, was er von dem Gegenüber an Inhalten, Gefühlen und Bedürfnissen verstanden hat. Diese Methode erfordert in hohes Maß an empathischen Fähigkeiten, sensiblen Umgang und Authentizität sowie die unbedingte Wertschätzung für den anderen.

Das Spiegeln als Methode in Naturtherapie und Märchencoaching

In der Naturtherapie und im Coaching steht der Patient bzw. der Klient und deren Erlebnisschilderungen nach einem Streifzug durch die Natur im Zentrum der Aufmerksamkeit. Während der Klient bzw. der Patient in der Natur ist, ist er in einem Modus des Wahr- und Aufnehmens mit allen Sinnen unterwegs; er gibt sich ganz den Erscheinungen der Natur und den Erlebnissen darin hin, lässt sich von eigenen Impulsen und seiner Neugier und Lust auf Entdeckungen leiten.

Das Interpretieren und Erklären sollten dabei ganz im Hintergrund bleiben, um den Erlebensvorgang nicht störend zu unterbrechen. Der begleitende Coach bzw. Therapeut bereitet im Vorfeld seine Klienten und Patienten dementsprechend mit unterschiedlichsten Wahrnehmungsübungen und kleinen Ritualen vor. Während der Klient und der Patient im Naturraum allein unterwegs ist, „hält“ der Coach/ der Therapeut den Raum in seinem Bewusstsein, bleibt anwesend und wartet auf die Rückkunft seines Klienten bzw. Patienten. Dies wiederum bietet dem Klienten resp. dem Patienten Sicherheit und die Möglichkeit, in einem anderen, freien Modus im Hier und Jetzt selbsterforschend und mit allen Sinnen erlebend unterwegs zu sein. Das Alltagsdenken und -handeln haben jetzt Pause! Nach der Erlebensphase in der Natur kommt der Klient resp. der Patient zurück und schildert seine Erlebnisse. Während der Erzählzeit ist er noch ganz in seinem Erleben drin, erzählt ganz aus diesem Drinsein heraus.

Für die naturtherapeutische Arbeitsweise ist darum die Methode des Spiegelns von großer Wichtigkeit: Der die Erzählung begleitende Zuhörende, ob Coach oder Therapeut, hört in einer achtsamen, dem Erzählenden empathisch und mit Interesse zugewandten Haltung zu, möglichst ohne die Erzählung zu unterbrechen. Nach der Erzählung spiegelt der Coach bzw. der Therapeut das, was er aufgenommen hat, in eigenen Worten zurück. Während der Coach, der Therapeut, spiegelt, werden einzelne bedeutsame Worte und Situationen nochmals hervorgehoben, damit in der Aufmerksamkeit und im Bewusstsein des Klienten resp. des Patienten verankert und dadurch im weiteren Entwicklungsprozess wirksam gemacht.

Der dreifache Prozess des Spiegelns

(„Der Spiegel im Spiegel im Spiegel“)

Gehen wir davon aus, dass der Mensch bereits all das in sich trägt und im Unbewussten weiß, was für seine Selbstverwirklichung, für sein Selbstverständnis, für seinen Selbstwert und seine Selbstachtung wichtig ist. Gehen wir in einem zweiten Schritt davon aus, dass diesem Menschen all das widerfahren wird, was ihm hilft, zur Verwirklichung seines selbst, so wie er gemeint ist, zu gelangen. Dann heißt das im Umkehrschluss, dass ein Mensch, der mich als Naturtherapeutin und Märchencoach aufsucht, dass dieser Mensch genau das, was ihm in seiner Situation, Notlage, Fragehaltung hilft, in der Natur draußen und im Märchenmotiv finden wird.

Die erste Spiegelung erfolgt in den Momenten, in welchen ich als Klientin in meinem Innersten von etwas berührt, angerührt werde. In der Natur draußen finde oder erlebe ich etwas, im Märchen berührt mich ein Märchenmotiv oder die Art und Weise, wie eine Märchenfigur redet und handelt. Natur und Märchenmotiv spiegeln mir also etwas, was bereits in meinem Inneren da ist. Und dadurch, dass mein Innerstes in Resonanz geht, bemerke ich die Spiegelung, noch ohne diese für mich gedanklich zu interpretieren. Im besten Fall lasse ich mich auf meine Berührung ein und spüre ganz leiblich nach, wie sich mein Innerstes dazu verhält. Ich lasse mich auf die Berührung ein, lasse mich in mein Berührtsein fallen und lasse mich darin sein.

Die zweite Spiegelung erfolgt im Erzählvorgang. Indem ich einer anderen Person, im besten Fall dem Coach oder Therapeuten, von meinen Erlebnissen und Wahrnehmungen erzähle, werden mir während des Erzählens einige Stellen des Erlebten klarer und bewusster, manches kommt noch neu dazu, was ich z.B. vor Ort im Wald noch gar nicht so wahrgenommen habe. Meine Erzählung in Verbindung mit meinem Bewusstsein bildet die zweite Spiegelung. Ein aus der Natur mitgebrachtes Symbol unterstreicht diesen Prozess.

Die dritte Spiegelung erfolgt durch das Feedback des Zuhörers. Ich höre zu, was und wie er mit seinen Worten das wiederholt und hervorhebt, was ich an Erlebtem erzählt habe. Jetzt in der Rolle der zuhörenden Klientin erlebe ich in der Wiederholung des Erzählten (durch den Coach, den Therapeuten) klar und deutlich die dritte Spiegelung.

Das Märchen als Spiegel der Seele

Märchen bedienen sich einer Symbolsprache, in der innere Erfahrungen, Gefühle und Gedanken so ausgedrückt werden, als ob es sich um sinnliche Wahrnehmungen und Ereignisse in der Außenwelt handelte.

Erich Fromm

Die erste Spiegelung: Märchen spiegeln anhand „sinnlicher Wahrnehmungen“ sprich Figuren wie Helden, Könige, Prinzessinnen etc. aber auch über Tiere, Fabelwesen, Gegenstände und die vier Elemente, alles das, was in unserem Inneren auf der seelischen Ebene abläuft. Wir kennen das vom Träumen: Während ich träume ist die Handlung für mich ganz real und ok so wie sie sich darstellt. Erst im wachen Tagesbewusstsein komme ich mit diesen geträumten Handlungen nicht mehr klar und halte diese für Truggespinste, Fantastereien und Unwahrheiten. Auch Märchen werden nicht für wahr genommen, dabei geben sie auf dieselbe Weise wie Träume unsere ureigensten Ängste, Sehnsüchte und innersten Gedanken und Gefühle wieder.

Die zweite Spiegelung: Jedes Märchen trägt eine ganz eigene Botschaft in sich an unser Selbst. Vordergründig scheint die Handlung vieler Märchen ähnlich zu sein, und am Ende geht eh immer alles gut aus. Zwar wurden die Märchen über die Jahrhunderte verändert und viele Märchenmotive variieren und wiederholen sich, doch selbst die schriftliche Kunstform konnte den symbolträchtigen Wahr-Bildern nichts anhaben. Wenn man also tiefer eindringt in die Landschaft, die sich bildhaft in Worten vor einem auftut, ahnt man, dass im Märchen jede Wortnuance wunderbar ausgewählt platziert wurde und im Gesamtkontext zählt. Zu Beginn des Märchens wird meist von einem Missstand, einer Not, einer Krise erzählt. Dann folgt der Aufbruch des oder der Heldin, deren Reisebeschreibung und Abenteuer folgt die Rückkehr und das erreichte Ziel. Ein Märchen hat so viele Facetten, dass es heute diese eine an die Oberfläche bringt, morgen eine andere. Es spiegelt dem Leser immer an den Stellen, die ihn berühren, etwas ganz Persönliches wider. Im Märchencoaching nähern wir uns selbst-erforschend diesen Spiegelbildern an und suchen sie zu ergründen.

Die dritte Spiegelung: C.G. Jung zufolge kann man an Märchen die vergleichende Anatomie der Psyche des Menschen studieren; Märchen spiegeln uns quasi eine Art „Grundmuster der Psyche“ wider, sind so etwas wie „Mustervorlagen“ allgemeinster und zugleich grundlegendster menschlicher Strukturen. Das Märchen ist sozusagen ein Anschauungsmodell, in dem modellhaft aufgezeigt wird, wie ein Ich in Übereinstimmung mit dem Selbst und gemäß den Bedürfnissen des Selbst funktioniert. Wenn der König beispielsweise seine Krone verliert, entsteht ein Ungleichgewicht. Der König und sein Königreich sind geschwächt, das Ich bleibt stecken oder schwankt hin und her und wird ungerecht. Es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Ich und Selbst, was sich im Märchen bildhaft in Form von Verrat, Untreue oder auch Mord ausdrücken kann. Wenn der Held die Krone erhält, ist eine neue Einheit zwischen Ich und Selbst entstanden.

Was hat die Methode des Spiegelns mit dem Spiegel der Königin im Märchen „Schneewittchen“ zu tun?

Der Spiegel der Königin gibt zu Beginn des Märchens genau das wieder, was die Königin im Spiegel sieht und von sich sagt: Sie ist die Schönste im Land. Er interpretiert nichts! Der Spiegel gehört der Königin, ist also ein Attribut, ein Teil von ihr!

Erste Spiegelung: Die Figur der Königin steht im Märchen für das Selbstbild, das Selbstkonzept, die Vorstellung des Menschen, wie dieser sein möchte: Schön, und v.a. schöner als alle, ja die Schönste von allen überhaupt. Schneewittchen steht als Figur stellvertretend für den Aspekt, was das Innerste des Menschen ausmacht, steht für das Selbst, das Selbstverständnis, für all das, wie dieser Mensch gemeint ist und wie er sich selbst entwickeln möchte. Dieser Aspekt steht nun aber dem Selbstbild (Königinnenfigur) im Wege. Es entsteht eine Diskrepanz zwischen Vorstellung, wie sie sein will (Selbstkonzept, Selbstbild – Königin) und dem, wie sie wirklich ist, wie sie gemeint ist und sich zu ihrem vollen Potential entfalten möchte (Selbstverwirklichung, Selbstwert, Selbstverständnis, Seele – Schneewittchen). Letzteres wird vom Märchen und vom Spiegel als schöner als die Königin bezeichnet. Der Spiegel (als Teilaspekt der Königin! ) spricht die Wahrheit: Dein seelischer Anteil ist viel schöner als dein Selbstbild! Diese Wahrheit will das verblendete Selbstkonzept nicht hören, bekämpft diese mit allen Mittel bis zum Tode.

Zweite Spiegelung: Das Selbstbild (Königin) wird durch den Spiegel desillusioniert; der Spiegel sagt und zeigt deutlich auf, dass dieses Selbstbild nicht mit der (inneren) Wahrheit übereinstimmt. Wahr ist, dass das innere sich entwickelnde Selbst „schöner“ ist. Es beginnt ein Kampf zwischen äußerer Vorstellung und festhalten wollen an diesen mit den inneren Selbstverwirklichungskräften. Der Kampf ist ungleich, da das innere Selbst noch im sich Entwickeln ist und das Selbstkonzept schon sehr gefestigt und damit stark ist. Der Mensch ist nicht bereit, davon abzulassen und auf seine innere Stimme zu hören. Er bekämpft sich quasi selbst und wird daran krank bzw. macht sich/sein selbst handlungsunfähig (Schneewittchen liegt am Ende im Sarg).

Dritte Spiegelung: Das Märchen hat grundsätzlich die Entwicklung der Seele, des Selbst, im Blick. Dieses Selbst in im Märchen in der Figur des Schneewittchens dargestellt. Der Anteil, der ein Selbstkonzept oder das Selbstbild eines Menschen darstellt, also wie man gerne sein möchte oder wie man sich vorstellt, dass man ist (ewig schön, die Schönste…), diesem Anteil kann der Spiegel nicht gerecht werden. Der Spiegel muss die Seele spiegeln! Er sagt ganz klar: Deine Seele ist schöner als Deine Vorstellung von Dir, wie du dich sehen willst! Das Innerste, die Seele, das, was sich in einem Menschen verwirklichen und zeigen will, das ist das Schönste. Das verkümmert gerade. Das wird unterdrückt und zum Schweigen gebracht. Stattdessen wird festgehalten an der einen Äußerlichkeit, die Schönste auf materieller Ebene zu sein.

Erstens ist erforderlich, dass Du nicht den Spiegel ansiehst, den Spiegel betrachtest, sondern Dich selbst im Spiegel siehst.

Søren Kierkegaard, 1813 – 1855
Foto: Elke Fischer-Wagemann

Wir tragen alle einen inneren Spiegel in uns, der gleich einem inneren Kompass sehr genau weiß, was richtig und was nicht gut für uns ist. Im Märchencoaching in und mit der Natur lernen wir den dreifachen Spiegel kennen: den uns innewohnenden Spiegel, den Spiegel in der Natur und in den Märchen sowie den Spiegelprozess im Gespräch mit Coach und Therapeuten.

2 Antworten

  1. Iris van Bebber (Sonntag, 26 Juni 2022 13:18)*

    wow, spannender Blogbeitrag! mir war schon bewusst, dass Märchen auf irgendwie archetypische Weise uns Menschen wiederspiegeln, aber ich hab mir bisher noch keine Gedanken darüber gemacht, wie tief das tatsächlich geht, auch wenn ich diese Tiefe sicherlich doch gespürt habe, denn nicht ohne Grund sind Märchen so faszinierend! super spannend zu lesen! 🙂

    *Kommentar auf meiner alten Website

  2. Britta (Sonntag, 26 Juni 2022 14:56)

    Wow, das ist ein toller Artikel. Du bringst es klar auf den Punkt.

    *Kommentar auf meiner alten Website

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Nahaufnahme von Märchenexpertin Elke Fischer-Wagemann, wie sie mit einem blau gemusterten Schal vor einer gelblichen Mauer steht und in die Kamera lächelt.

Hallo, ich bin Elke Fischer-Wagemann

Als Märchen­pädagogin & Natur­therapeutin mache ich die Verbind­ung zwischen Märchen und Natur­erfahrungen erlebbar.

In meinem Blog schreibe ich über meine Märchen­expertise, Persön­liches und Natur­begeg­nungen.

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