Resilienz stärken mit Märchenarbeit und Naturtherapie – Dein Weg zu innerer Stärke
Neulich fragte mich ein Freund: „Was kann ich tun, um mit all dem Stress umzugehen?“ Natürlich habe ich ihm die bewährten Methoden genannt: Atemübungen wie die 4-7-11-Methode, progressive Muskelentspannung, Yoga, Achtsamkeitsübungen, Waldbaden. All das hilft – ohne Frage.
Doch Resilienz, die Fähigkeit, auch in einer verrückten Welt bei sich zu bleiben, geht tiefer. Es geht nicht nur darum, schnell aus einer Krise zu entkommen oder Stress zu lindern. Sondern darum, dem Leben Sinn abzuringen – gerade dort, wo es wehtut.
Resilienz: Was bedeutet das eigentlich?
Der israelische Medizinsoziologe Aaron Antonovsky prägte dafür das Konzept des Kohärenzgefühls.

Nach Antonovsky hat das Kohärenzgefühl drei Aspekte:
- Die Fähigkeit, die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen – das Gefühl der Verstehbarkeit.
- Die Überzeugung, das eigene Leben gestalten zu können – das Gefühl der Handhabbarkeit oder Bewältigbarkeit (ähnlich dem Begriff der „Selbstwirksamkeitserwartung“ nach Albert Bandura).
- Das Gefühl von Bedeutsamkeit / Sinnhaftigkeit des Lebens.
Er stellt dieses Kohärenzgefühl, auch Sense of Coherence (SOC) oder „Sinn für Kohärenz“ genannt, ins Zentrum seiner Antwort auf die Frage „Wie entsteht Gesundheit?“
Was Krebszellen uns lehren können
Ein Gedanke, der mich kürzlich sehr berührt hat, stammt von Dr. Thomas Peter. Er sprach darüber, wie jede Zelle überleben will – selbst Krebszellen. Sie entwickeln ihre eigenen Strategien, zerstören dabei aber das große Ganze. Er stellt drei unbequeme Fragen, die jeder auf sein Leben übertragen kann:
- Was in mir möchte gesehen werden?
- Wo fehlt mit Verbindung?
- Was war vielleicht in meinem Leben nicht ausreichend?
Diese Fragen führen uns weg von Symptombekämpfung und hin zu einem tieferen Blick auf uns selbst.
Märchen als Spiegel unserer Seele
Ähnlich wie unsere Krankheiten oder Krisen sprechen auch Märchen zu uns – in Bildern. Wer mit Märchen arbeitet, sei es therapeutisch oder naturtherapeutisch, betritt eine uralte Bildersprache der Seele.
Ein paar Beispiele:
- Schneewittchen: Die Königin verkörpert Neid, Hass, Eifersucht – Gefühle, die, wenn wir sie nicht ansehen, wuchern wie Krebszellen und drohen uns zu überwältigen.
- König Drosselbart: Das Märchen zeigt uns anhand der Königstochter auf, wie Hochmut eine Schutzstrategie ist, um Angst zu verstecken – und wie heilsam es sein kann, zu reifen.
- Das asiatische Märchen von der Strahlenperle erzählt, wie wir aus Burnout und Sinnlosigkeit herausfinden, indem wir uns wieder in Bewegung setzen und der Welt begegnen.
- Der Soldat in dem Märchen „Sechse kommen durch die ganze Welt“, den niemand mehr braucht, findet Diener mit besonderen Fähigkeiten – Symbole für innere Kräfte, die uns zu unseren Schätzen führen.
Natur, Märchen, existentielle Fragen: Ein Dreiklang für innere Stärke
Ob Märchen, Natur oder tiefere Reflexion: Sie führen uns auf eine gemeinsame Spur. Immer geht es darum, unser Leben nicht nur zu ertragen, sondern zu verstehen. Bilder wollen entschlüsselt werden, Begegnungen wollen gedeutet werden.
So wächst Resilienz:
Nicht durch schnelles Weglaufen.
Sondern durch Fragen, Zuhören, Deuten – und einen Sinn finden.
Impulse für dich
Stell dir heute diese drei Fragen:
- Was in mir möchte gesehen werden?
- Wo fehlt mir Verbindung?
- Was war vielleicht nicht ausreichend?
Und wenn du magst, geh in den Wald. Lese ein Märchen. Lausche deinen Träumen. Die Antworten kommen nicht immer sofort – aber sie kommen.
PS: Inspiration
Hier findest du zwei Beiträge, die mich zu diesem Blogartikel inspiriert haben:
📌 Veit Lindau auf Instagram: Das 1×1 Deiner inneren Stärke
📌 Dr. Thomas Peter auf Instagram: Krebs – eine Überlebensstrategie der Zellen?
Worauf es ankommt
Resilienz bedeutet, Krisen nicht zu vermeiden sondern ihnen bewusst zu begegnen. Märchenarbeit und Naturtherapie helfen dabei, innere Bilder zu verstehen, neue Perspektiven zu gewinnen und sich selbst wieder näher zu kommen.
Wenn du diesen Weg für dich entdecken möchtest, begleite ich dich gerne dabei.