Wie Märchen uns helfen den roten Faden unseres Lebens zu finden und die wirklich richtigen und wichtigen Werte zu erkennen.
Vorwort: Rede über die Würde des Menschen von Giovanni Pico della Mirandola (1463-1494)
Den Menschen hat Gott zuletzt geschaffen, nachdem er den niederen Lebewesen (Tieren und Pflanzen) und den höheren (Engeln und himmlischen Geistern) ihre jeweiligen unveränderlichen Bestimmungen und Orte zugeteilt hatte. Dem Menschen als einzigem Wesen hat der Schöpfer die Eigenschaft verliehen, nicht festgelegt zu sein. Daher ist der Mensch „ein Werk von unbestimmter Gestalt“. Alle übrigen Geschöpfe sind von Natur aus mit Eigenschaften ausgestattet, die ihr mögliches Verhalten auf einen bestimmten Rahmen begrenzen, und demgemäß sind ihnen feste Wohnsitze zugewiesen. Der Mensch hingegen ist frei in die Mitte der Welt gestellt, damit er sich dort umschauen, alles Vorhandene erkunden und dann seine Wahl treffen kann. Damit wird er zu seinem eigenen Gestalter, der nach seinem freien Willen selbst entscheidet, wie und wo er sein will. Hierin liegt das Wunderbare seiner Natur und seine besondere Würde, und insofern ist er Abbild Gottes. Er ist weder himmlisch noch irdisch. Daher kann er gemäß seiner Entscheidung zum Tier entarten oder pflanzenartig vegetieren oder auch seine Vernunftanlage so entwickeln, dass er engelartig wird.
Einleitung
Mirandolas Gedanken inspirieren mich und lassen mich an die klassische Heldenreise im Märchen denken. Der Mensch als Gestalter seiner selbst, seiner Selbstwerdung, seiner Menschwerdung steht im Märchen in der Figur des Helden oder der Heldin im Mittelpunkt. Diese Heldenfigur befindet sich in einer Entwicklung. Beschrieben wird dies bildhaft in dem oft langen und anstrengenden Weg, den Märchenhelden gehen – ein Weg voller Gefahren und wundersamer Helfer. Getragen und geführt von einem Wunsch, einer Sehnsucht, folgen Helden und Heldinnen dabei ihren Visionen.
Im Märchen wie im richtigen Leben geht es immer um die Entwicklung des Menschen, geht es um das Menschsein selbst. Letzteres wird im Märchen ausgedrückt im Königtum, welches zum Ende hin erreicht wird. Sich „engelgleich“ zu entwickeln scheint laut Mirandola das ideale Ziel der Menschenentwicklung zu sein. Ein Ideal, an welchem wir oft genug im Alltagsleben kläglich scheitern; ein Ideal, dank dem wir uns jedoch immer wieder neu aufmachen, um es zu suchen. Im Märchen wird dies mit der Erlösung und mit der Erlangung der Königskrone beschrieben.
Während seiner Suche unterliegt der Held dabei vielen Irrtümern und Illusionen. Diese werden von Mirandola wunderbar bildhaft als Gefahren bezeichnet, denen der Mensch während seiner Lebensreise ausgesetzt ist: Er unterliegt der Gefahr, zum Tier zu entarten und/oder gar pflanzenartig dahin zu vegetieren. Auf diese Gefahren möchte ich weiter unten noch einmal zurückkommen.
Von dem Sommer- und dem Wintergarten
In der Vorbereitung auf ein pädagogisches Seminar zum Thema „Werte“ habe ich das Märchen Von dem Sommer- und dem Wintergarten gewählt. Darin heißt es: Ein Kaufmann reist auf eine Messe und seine drei Töchter dürfen sich etwas wünschen. Während die beiden älteren Töchter sich ein schönes Kleid und ein paar hübsche Schuhe wünschen, wünscht sich die jüngste Tochter eine Rose. Dieser Wunsch der Jüngsten war jedoch schwer zu erfüllen, da es „mitten im Winter“ war, so wird es uns im Märchen geschildert.
Ich wünsche mir was mir wert, lieb und teuer ist
Es gibt materielle und immaterielle, ideelle Wünsche. Materielle Wünsche können beispielsweise ein Auto, Kleidung und Schmuck, immaterielle Wünsche können Gesundheit, Zufriedenheit und Glück sein. All diesen Wünschen gemein ist, dass sie auch so einiges über die Werte und Haltungen der oder des Wünschenden offenbaren. Ich wünsche mir, was mir in und für mein eigenes Leben lieb und teuer und damit etwas wert ist! Im Märchen wünschen sich die drei Töchter des Kaufmannes ein schönes Kleid, ein paar hübsche Schuhe und eine Rose.
Die beiden älteren Töchter scheinen vor allem materielle Wünsche zu haben. Sie wollen hübsch aussehen und sich und ihrer Mitwelt gefallen. Demzufolge tragen sie vor allem schöne Kleider, hübsche Schuhe oder Schmuck. Ihre Haltung und Ausrichtung im Leben sind eher auf die Außenwelt gerichtet. Werte wie Schönheit, Reichtum, vielleicht auch Macht i.S. v. eine sichere Stellung, einen guten Status in der Gesellschaft scheinen Vorrang zu haben.
Die Wünsche der beiden Töchter stehen im Gegensatz zu dem, was sich deren jüngste Schwester wünscht. Diese wünscht sich nämlich eine Rose. Sofort assoziiere ich damit eine rote Rose, Symbol der Liebe. Die Werte der jüngsten Tochter scheinen demzufolge eher immaterieller Art und nach innen gerichtet zu sein. Das Märchen berichtet uns weiter von der jüngsten Tochter, dass „sie eine große Freude an Blumen“ hatte. Für was stehen Blumen symbolisch, was löst der Blick auf Blumen in uns aus? Da ich selbst Blumen und meinen Garten liebe, vor allem und gerade zur Frühlingszeit, denke ich sofort an Werte wie Fülle, Friede, Fröhlichkeit, Freude, Ruhe und Gelassenheit, Liebe, Wärme, Trost und Zuversicht – alles immaterielle Werte.
Winterzeit ist Zeit der Einkehr, der Eiseskälte, der Erstarrung
Interessant ist allerdings noch eine ganz wichtige Bemerkung des Märchens: Es war Winter! Da ist es für den Vater schier unmöglich, auch wenn er verspricht sich sehr viel Mühe zu geben, eine Rose zu bekommen. Auf seiner Suche danach wird er auch noch ausgelacht. Im Märchen heißt es, dass, als der Vater nach Rosen fragte, die Leute ihn ausgelacht hätten mit den Worten: „Ob er denn glaube, dass die Rosen im Schnee wüchsen.“
Ja, er und seine jüngste Tochter scheinen das zu glauben! Das ist doch interessant! Sicher kennst auch du, lieber Leser, liebe Leserin Menschen, die allen Widrigkeiten und Widerständen zum Trotz die Hoffnung, ja sogar eine innere Gewissheit in sich tragen, dass sich etwas Ungutes zum Guten wenden, dass in eine ausweglose Situation neuer Schwung und Bewegung geraten könne? Und sicher weißt du, dass genau solche Menschen oft belächelt, verlacht, nicht ernst genommen und sogar verspottet werden – genau wie dieser Kaufmann, der auf der Suche nach einer Rose im Winter ist.
Schauen wir noch einmal auf den Märchentext. Es war mitten im Winter. Winterzeit ist Zeit der Einkehr, der Eiseskälte, der Erstarrung. Zur Erinnerung: Märchen erzählen von inneren seelisch-psychischen Zuständen. Sie berichten so real davon, also ob diese sich in der Außenwelt so zutragen würden. Märchen sind darin vergleichbar mit Träumen: Was im Traum als real erlebt wird, wird, werden wir wach und kehren in unser Tagesbewusstsein zurück, als unreal und unrealistisch abgetan und nicht weiter beachtet.
Betrachten wir den Märchentext vor diesem Hintergrundwissen, dann beschreibt das Märchen eine Atmosphäre der Eiseskälte, der Lieblosigkeit, der Gefühllosigkeit, des Mangels an Liebe. Aber auch eine Atmosphäre der Ruhe, der Einkehr, der Abgeschiedenheit und der Enthaltsamkeit. „Winter“ und „Schnee“, diese beiden Begriffe können in uns eine Fülle an Assoziationen auslösen, die je nachdem, wo man steht, positiv und/ oder negative bewertet werden können.
Das Märchen erzählt uns von innerseelischen Verhältnissen in der Familie
Lassen wir die Bewertung einmal beiseite und betrachten nüchtern die Situation, in der der Kaufmann sich mit seinen Töchtern befindet. Eine Mutter fehlt, der Kaufmann ist alleine für seine drei Töchter verantwortlich. Er sorgt für den Unterhalt, für die Grundbedürfnisse, die die Familie zum Leben braucht. Es herrscht Winterzeit, das ist schon ganz real eine Zeit, in der man zusammenrücken muss, um nicht zu frieren. Man benötigt eine Heizung, um es sich warm und gemütlich zu machen. All diese äußerlichen Dinge scheint die Familie allerdings zu haben. Das Märchen erzählt uns von den innerseelischen Verhältnissen in der Familie. Es fehlt an Liebe und Wärme – Attribute, die die Figur der Mutter symbolisieren würde, wäre sie denn da.
Der Vater geht auf die Messe. Die Vaterfigur steht für Sicherheit, für Ordnung, für Wohlstand der Familie. Er tut seinen Job. Doch „mütterliche“ Liebe und Wärme kann er nicht geben – die fehlen.
Was wünschen sich nun die Töchter in so einer Zeit des Winters, der Ruhe, der Stille, der Enthaltsamkeit, der mangelnden Liebe und seelischen Wärme? Die eine wünscht sich ein schönes Kleid. Erhofft sie sich, damit Liebe und Wärme (von einem Freier) zu gewinnen? Das Kleid umhüllt und wärmt. Erhofft sie sich von dem Kleid selbst Liebe- und Wärme-Hüllen für sich?
Die zweite Tochter wünscht sich ein paar hübsche Schuhe. Erhofft sie sich damit einen guten sicheren Stand in ihrem Leben? Hübsche Schuhe, um mit mehr Schwung und Leichtigkeit auf der (harten) Erde aufzutreten und zu tanzen?
Die dritte Tochter wünscht sich genau das, was fehlt. Sie sieht damit den Dingen genau auf den Grund und wünscht sich eine Rose. D.h. sie wünscht sich direkt das, was fehlt: Liebe und Wärme, Freude und Glück.
Werte sind Idealvorstellungen, unser innerer Kompass, der uns durchs Leben navigiert
Meine Werte sind das, was mir selbst wichtig, lieb und teuer genug ist, teuer i.S.v., dass ich viel daransetzen werde, um diese meine Werte zu erhalten, zu bewahren, zu verteidigen und weiterzugeben. Sätze wie „du sollst es einmal besser haben als ich“ sagen etwas über die Werte dessen aus, der dies zu seiner Tochter, zu ihrem Sohn sagt. Werte sind Idealvorstellungen, denen wir in unserem Leben so nah wie möglich kommen möchten. Sie betreiben unseren inneren Kompass, mit dessen Hilfe wir uns durchs Leben navigieren. Der Mensch hat eine Vorstellung von seinem Glück, auch eine Art Vorstellungsgefühl von seiner Gesundheit, seiner Leichtigkeit, seiner Freude, eine Idee von Liebe und guter Beziehung in seinem Leben. Wie wir dahin kommen, diese Wege sind so vielfältig wie wir Menschen selbst. Und dabei hilft uns unser innerer Kompass. Habe ich beispielsweise den Wert „schönes Kleid“ gewählt und meinen inneren Kompass damit bestückt, so navigiert mich dieser gewiss anders durchs Leben als wenn ich den Wert „hübsche Schuhe“ oder „eine Rose“ wähle. Werte stehen damit auch für eine Art „innere Brille“, durch die ich mich und meine Welt, in der ich lebe und leben möchte betrachte.
Märchen zeigen uns dabei so manchen Weg auf und geben Hinweise, was es zu beachten gibt, wollen wir unsere Ziele und damit die Verwirklichung unserer Werte erreichen. Um bei dem oben beschriebenen Märchen zu bleiben: Schöne Kleider und hübsche Schuhe scheinen also nicht auszureichen, um ein von Liebe und Wärme erfülltes Leben führen zu können. Und die Rose im Winter scheint auch unerreichbar zu sein. Das Märchen sagt auch ganz klar: Um in einer Welt, in der eine winterliche sprich gefühlskalte Atmosphäre herrscht, Liebe und Wärme zu erfahren und zwischen den Menschen erlebbar werden zu lassen, muss sich derjenige, der sich diese Werte auf Erden wünscht, Mühe geben. Die Figur der jüngsten Tochter wünscht sich „die Rose“, die Figur des Kaufmanns verspricht, sich darum zu be-mühen, auch gegen jedweden Spott und Hohn.
Der Mensch hat immer die freie Wahl
Ich verlasse hier die Märchendeutung und möchte die Aufmerksamkeit noch einmal auf die Rede von Giovanni Pico della Mirandola richten. Darin heißt es, dass der Mensch sein freier Gestalter sei. Er hat die Wahl, einen freien Willen, und genau darin liegt das Besondere seiner menschlichen Natur, genau darin liegt seine Würde verborgen. Je nachdem also, was ein Mensch wählt und sich wünscht (ein schönes Kleid, ein paar hübsche Schuhe oder eine Rose – um im Märchenbild zu bleiben), wird sich dessen Lebensweg entfalten. Die Gefahren, die auf dem menschlichen Lebensweg lauern, werden bei Mirandola in der Form beschrieben, dass der Mensch gemäß seiner Entscheidung (seiner Wünsche, Werte und Vorstellungen) dabei zum Tier entarten oder pflanzenartig dahinvegetieren kann.
In unserem Märchen werden die Folgen dieser Gefahren bildhaft in der Figur eines unerlösten Prinzen als „großes schwarzes Tier“ dargestellt, welches zuletzt als wie tot unter einem Haufen fauler Kohlblätter verrottend daliegt.
Das Märchen erzählt in seiner ganz eigenen Dramaturgie von unterschiedlichsten Seinszuständen im Menschen
Der Mensch, nach Mirandola ein „Werk von unbestimmter Gestalt“, hat immer die freie Wahl, ob er in seinem Leben zum Tier entarten, pflanzenartig dahinvegetieren oder sich in engelgleiche Höhen aufschwingen möchte. Mirandola stellt diese drei Seinszustände nebeneinander, so dass es scheint, als könnten wir nur den einen oder das andere wählen oder sein. Das Märchen geht über dieses Nebeneinanderstellen hinaus. Es füllt diese Seinszustände mit Leben, indem es sich eines Kunstgriffes bedient: Es packt bildhaft in jede Figur einen Aspekt der Seinszustände und lässt diese miteinander interagieren. Dadurch entsteht kein statisches Nebeneinander, so wie Mirandola es beschriebt, das man wählen oder nicht wählen kann, sondern es zeigt auf, wie diese sich gegenseitig helfen und auch behindern.
Das Märchen erzählt also in seiner ganz eigenen Dramaturgie der Heldenreise, wie unterschiedlichste Seinszustände im Menschen selbst interagieren. Der Mensch, dargestellt im Archetyp der Helden, navigiert sich durch diese Seinszustände hindurch. Im Beispiel unseres Märchens gibt es keinen einzelnen Helden. Stattdessen wechselt der Held-Archetyp im Laufe des Märchens zwischen den Figuren hin und her und offenbart sich am Ende als erlöster Prinz, der aus dem Seinszustand eines „großen schwarzen Tieres“ heraus befreit wird.
Das Märchen schafft einen Resonanzraum für Werte
Die Dramaturgie eines Märchens hat einen pädagogischen Wert für uns Menschen, denn es wirkt auf unser Selbst, auf unser Unbewusstes zurück und versetzt uns in eine Art Traumzustand. Wie im Traum nehmen wir die Handlungen wahr und hin; wir hinterfragen sie nicht. Auf seine märchenhafte Weise erschafft das Märchen so einen offenen kunstvollen Raum, in dem jeder, der sich demgegenüber in eine offene Haltung begibt, in Resonanz gehen kann. Die Kunst des Märchens selbst ist es, diesen Resonanzraum zu erschaffen. Wer sich in diesen Raum hineinbegibt, der wird weder belehrt noch erzogen, sondern auf eine sehr wesentliche, auf eine tiefere Art in das Richtige und Wahre des Menschseins eingeführt.
Das Märchen schafft damit auch einen Resonanzraum für Werte: Indem der Mensch sich mit der Reise des oder der Helden identifiziert, erfährt er, was die Würde des Menschen ausmacht, wie Menschenwürde gemeint ist und was es bedeutet, dem Kompass der eigenen inneren Werte zu folgen. Es ist der Mühe wert, seine eigenen inneren Werte zu überprüfen und mit den Visionen und Zielen, die man im Leben hat abzugleichen. Unser Märchenbeispiel zeigt auf, dass materielle Wünsche, wie schöne Kleider oder hübsche Schuhe nicht zum gewünschten Ziel führen, nicht die Sehnsucht nach Liebe und Lebendigkeit erfüllen können. Es ist allein die „Rose“, der immaterielle innere Wunsch, welche die eingefahrene erstarrte „Winter“-Atmosphäre der Familie hin zu neuem Leben, zu liebevollem Miteinander führt.
Die Zeit, die du dir für deine Rose nimmst, sie macht deine Rose so wichtig*
Es ist also wichtig, dass sich der Kaufmann Mühe geben will bei der Suche nach der Rose. Da er keine kaufen kann, stiehlt er sie jedoch kurzerhand aus dem Garten eines anderen. Die Mühen gehen nun an die jüngste Tochter über, sie übernimmt nun die Hauptrolle im Märchen. Von ihrem Verhalten und Tun allein hängt es ab, ob und wie die Erlösung stattfindet und wie ein Leben in Liebe gelingen kann. Sie bemüht sich um „ihre Rose“, gelangt dadurch immer wieder ins Unrecht, in Trauer und in Schmerz, bis sich am Ende alle Bemühung in Liebe aufgelöst und erlöst hat.
Antoine de Saint-Exupery drückt dieses Mysterium um das Bemühen um die eigene Rose mit den Worten des kleinen Prinzen aus: Du wirst immer verantwortlich sein für das, was du zähmst. Du bist für deine Rose verantwortlich und: Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.
*Frei nach St. Exupery, Der kleine Prinz: Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig
Märchen sind Wegweiser
Märchen wie Träume helfen uns, mit unserem Herzen, welches oft gleichgesetzt wird mit dem Sitz unserer Seele, in Verbindung zu gelangen und aus diesem heraus zu handeln. Sie helfen uns, den roten Faden unseres Lebens immer wieder zu finden und aufzunehmen, sie unterstützen uns darin, Regungen unserer Intuitionen wahrzunehmen, diesen zu vertrauen und danach zu handeln. Sie helfen uns bei der Wahl, die wirklich richtigen und wichtigen Werte zu erkennen und von den weniger wichtigen und den Ersatzwerten zu unterscheiden. Erst dann navigiert uns unser innerer Kompass sicher durch alle Untiefen und Unsicherheiten des Lebens hin zu einem gelingenden Leben, so wie es für jeden von uns Menschen gemeint ist und immer war.
Da Märchen weder belehren noch erziehen, sondern den Menschen im Bestreben nach einem wahren, authentischen Weg bestärken, können sie im pädagogischen Kontext sehr hilfreich eingesetzt werden. Denn Werte lassen sich nicht anerziehen, sie müssen aus dem Inneren des Menschen selbst erwachsen.
2 Antworten
Liebe Elke
ich möchte mich ganz herzlich für Ihren wunderbaren Beitrag bedanken. Die Art und Weise, wie Sie das Thema dargestellt haben, hat mich sehr beeindruckt und berührt. Besonders gefallen hat mir , das Märchen einen Resonanzraum für Werte schafft, ich habe viel daraus mitgenommen.
Ihre Arbeit ist wirklich inspirierend und hat mir große Freude bereitet. Ich freue mich schon auf weitere Beiträge von Ihnen.
Liebe Heidi,
herzlichen Dank für das wertschätzende Feedback zu meinem Blogartikel.
Liebe Grüße, Elke