Heute ging für mich ein erfüllendes Wochenendseminar in den zweiten Tag. Nach zweimaligen Absagen wegen der Coronasituation in den vergangenen Jahren konnte ich nun endlich mein Präsenzseminar „Märchenbilder und Naturerfahrungen im Kreis des Selbst“ halten.
Zum wiederholten Male wurde ich für ein vertieftes Selbsterfahrungseminar von den märchenkundigen Frauen des Unterfränkischen Erzählkreises gebucht. Dieses Mal waren wir in der Rhön, im Kreis Schondra, zu Gast. Gerne nehme ich Dich mit in meinen Rückblick ein wenig mit in meine Arbeit mit Märchen in und mit der Natur.
Was wählt man für eine Gruppe märchenkundiger Frauen für ein Märchen mit ins Seminar aus, wenn man nicht will, dass diese sofort nach den ersten zwei Sätzen „das kenne ich schon“ denken und damit innerlich sich zurücklehnen und die Gefahr gegeben ist, dass sie sich nicht innerlich neugierig und im Denken, Fühlen und Assoziieren aktiv mit auf die Reise des Märchenhelden begeben? Ich hatte Glück mit meiner Wahl 🙂 Am frühen Morgen des 12. Juni, unserem 2. Seminartag, erwarteten mich 5 gespannte Frauen. Wir hatten uns am 11.6. ausgiebig mit drei wichtigen Fragen beschäftigt, die der Märchenheld auf seinem Weg zum alten Weisen mitgenommen hat. Was haben diese drei Fragen mit seiner eigenen Frage zu tun? Welche Aspekte der Fragen klingen eine Seite in uns selber an und führen uns damit direkt vom Märchen ins eigene Leben? Der Tag versprach spannend zu werden.
Vom Balkon unserer Gastgeberin erblickt man am Horizont einen alten Vulkankegel, Mettermich genannt. Dort haben Kelten einst eine Fliehburg erbaut, dorthin wollten wir auftsteigen für das Naturerleben im Kreis des Selbst.
Am Morgen starten wir ein wenig in die theoretischen Grundlagen der aus der Naturtherapie entlehnten Arbeitsweise mit dem „Kreis des Selbst“. Hier erkläre ich gerade die allernötigsten Grundlagen für unsere Kreisarbeit draußen in der Natur. Zum Kreis des Selbst wird es demnächst wohl mal einen eigenen Blogbeitrag geben. Aber wers ganz genau erfahren möchte, wie unglaublich wirksam und auch heilsam i.S.v. ganzwerdend die Arbeit im Kreis des Selbst wirkt, der/ die sollte das unbedingt einmal in der Selbsterfahrung in einer meiner oder anderer Fortbildungen erleben.
Wir halten uns auch nicht lange auf und steigen auf den Vulkanberg. Dort gibt es eine Stelle, wo wir im Kreis sitzen und uns an die Arbeit machen können.
Ich sitze währenddessen neben dem Kreis, gebe die Anweisungen an die Teilnehmerinnen und protokolliere die Ergebnisse.
Von der Gastgeberin gut versorgt und gestärkt geht es in die Mittagspause. Die Sonne brennt inzwischen ganz schön heiß herunter.
Weiter gehts: Gespräch und Austausch unserer Erlebnisse und Gedanken und gespanntes Erwarten, wie sich denn nun der Held im Märchen selbst entscheiden wird.
Nach der Abschlussmeditation wird jede Teilnehmerin märchenhaft verzaubert.
Passend zur Weisheit des Märchens nehmen wir diese weisen Gedanken mit nach Hause.
Zu Hause angekommen erreicht mich mit diesem Foto per Whatsapp eine Nachricht einer Klientin aus einem 1:1-Coaching vom vergangenen Jahr: Ergebnis der Ähre vom letzten Jahr!
Sie war in einer Trennungssituation und hatte Natursymbole zu ihren Fragestellungen an ihre Partnerschaft gefunden. Eines davon war eine auf dem abgeernteten Acker liegengebliebene Kornähre, deren Körner bereits austrieben. Diese Ähre hatte sie daheim in den Garten gepflanzt; sie stand für die Klientin symbolisch für das Wachstum, das im Leben weiter geht, für die Frucht des Lebens und für die innere Stärke (Korn).
Wie schön, dass sie ausgetrieben hat. Das berührt mich sehr und ich spüre die Dankbarkeit, dass ich solche Prozesse mit begleiten darf.
Rückmeldung einer Teilnehmerin per mail. DANKE 🙂
Begegnung in der Abenddämmerung. Ob der Kleine Durst hat? Ich stell ihm etwas Wasser hin und lass ihn dann in Ruhe.
Abendausklang im Wintergarten. Ein gelungener, erfüllender Tag geht zu Ende. Ich fühle mich reich beschenkt.